SMS – Stoppt Megasteinbruch Südeifel Bürgerinitiative für Naturschutz und Naherholung e.V.
SMS – Stoppt Megasteinbruch SüdeifelBürgerinitiative für Naturschutz und Naherholung e.V.

Bürgerinformation

Passt eine gewaltige Industrie-Anlage in die ländlich geprägte Südeifel

 

Zu diesem Thema organisierte die Bürgerinitiative (BI) “SMS – Stoppt den Megasteinbruch Südeifel” im Jahr 2009 eine Reihe von Info-Veranstaltungen um die Bürger in der Region über die Auswirkungen des Industrie-Projektes zu informieren.

 

Denn: die Dimensionen des Projektes sind kaum vorstellbar: Auf einer Fläche von rund 220 Hektar möchte die Firma “Lava Stolz” bei Ralingen-Olk (Kreis Trier-Saarburg) Kalkstein abbauen und ein Zementwerk sowie eine Müllverbrennungsanlage betreiben. Der Zement – nach dem Konzept der Firma Stolz bis zu 6000 Tonnen täglich über einen Zeitraum von 60 Jahren – soll mit Lastwagen über die B 51 und die A 64 nach Trier-Ehrang transportiert werden. Dort soll das Rohmaterial in einer Mahlanlage im Hafen zerkleinert und von dort verschifft werden.

 

Die Resonanz bei der Bevölkerung war überwältigend. Mehr als 500 interessierte Bürger kamen zu den Vortragsreihen mir anschließender Podiumsdiskussion in Godendorf, Welschbillig und Rosport (Luxembourg). 

 

Hier der Artikel des Trierischen Volksfreund vom 4. Juli 2009 über die erste Info-Veranstaltung der BI im Godendorf:

 

"Die Bürgerinitiative SMS (BI) hat in Godendorf über die Gefahren und Risiken in Verbindung mit der geplanten Ansiedlung eines Steinbruchs mit Zementwerk und Müllverbrennungsanlage bei Olk informiert.
Etwa 120 Bürger besuchten den Info-Abend der Bürgerinitiative gegen den Steinbruch in Godendorf. Im Mittelpunkt standen die gesundheitlichen Gefahren des Steinbruchs.
Vor etwa 120 Zuhörern warnte im Bürgerhaus von Godendorf die Ärztin Margarethe Huschens aus Trierweiler vor den gesundheitlichen Risiken durch das Steinbruch-Projekt. Hochgiftiger Staub und Gase verbreiteten sich im weiten Umkreis; auch Trier sei betroffen. “Aus ärztlicher Sicht ist das Projekt nicht hinzunehmen”, sagte die Medizinerin. Zuvor hatte die BI auf einer Großleinwand anschaulich über das von Investor Dieter Stolz (Lava-Stolz, Hillesheim) geplante “Mega-Projekt” informiert. “Sie sollen sich eine Meinung bilden, nur gemeinsam können wir dagegen etwas tun”, startete Geograf Gerd Eiden aus Godendorf seine Präsentation. Anhand von Fotos und Grafiken machte die BI deutlich, was es für die Südeifel bedeuten würde, auf 220 Hektar Fläche “Deutschlands größten Steinbruch” zu bekommen.
Die Zuhörer erfuhren, welche Belastungen ein Zementwerk mit Müllverbrennungsanlage im 24-Stunden-Betrieb für Natur und Umwelt sowie die Gesundheit der Bewohner im Umfeld der Großanlage nach sich zöge. Angesichts von zusätzlich 800 LKW-Touren täglich auf der B 51 sei der Verkehrskollaps programmiert.
Eigentümer sind Zünglein an der Waage.
“Die Lebensqualität im Weißland ist unwiederbringlich verloren”, konstatierte Eiden.
Die Veranstaltung, von der BI angekündigt als “Das Mega-Projekt – Fluch oder Segen für die Region” beschränkte sich fast ausschließlich auf die Negativ-Punkte. “Positives gibt es da auch nichts, außer, dass der Investor damit viel Geld verdient”, bemerkte BI-Sprecher Klaus Ritter. Als Kreistagsmitglied müsse er Pro und Contra abwägen, wenn es um eine Entscheidung gehe, sagte Arnold Schmitt (CDU). Auch die rund 400 prognostizierten neuen Arbeitsplätze müssten in die Waagschale geworfen werden. “Wie können Sie dieses Argument gegen die Gesundheit unserer Kinder aufwiegen?”, empörte sich eine Besucherin.
Die vielen Fragen aus dem Publikum kreisten fast alle um einen Punkt: Wo kann man den Hebel ansetzen, um dieses Projekt zu verhindern? Die Vorschläge reichten vom Golfplatz über die Geltendmachung von EU-Recht bei der Wasserrahmenrichtlinie bis hin zum Kauf von Sperrgrundstücken durch Gemeinden, BI oder Gönnern aus der Bevölkerung. Sperrkäufe im Weißland könnten ein effizienter Hebel sein, bemerkte Moderator Waldemar Vogelgesang. Für den Soziologen steht fest: “Die Eigentümer sind das Zünglein an der Waage.”

 

Trierischer Volksfreund vom 4.6.2009 Redakteur Albert Follmann

Die Präsentation der BI SMS gibts hier als pdf download:


Druckversion | Sitemap
© SMS – Stoppt Megasteinbruch Südeifel Bürgerinitiative für Naturschutz und Naherholung e.V.
letzte Änderung Mai 2018